2002 als bundesweit zweites stationäres Kinderhospiz eröffnet ist das Haus nach wie vor das einzige in Hessen. Seitdem werden hier Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre, die lebensverkürzend erkrankt sind, betreut. Nicht steril und krankenhausweiß, sondern laut, bunt und heimelig: so ist das "Bärenherz" in Wiesbaden. Mehr als 230 Kinder und ihre Familien fanden seit 2002 hier einen Platz, an dem sie vom Tag der schockierenden Diagnose bis über den Tod hinaus umfassend versorgt, optimal gepflegt und liebevoll getröstet wurden - an 365 Tagen im Jahr.
Nicht nur den erkrankten Kindern, sondern auch ihren Familien wird im Bärenherz eine besondere Herberge geboten. Elternappartements bieten die kostenlose Möglichkeit nah beim erkrankten Kind zu bleiben. Rund um die Uhr kümmern sich 40 Mitarbeiter um die palliative Pflege und therapeutischen und pädagogischen Angebote für die kleinen Patienten sowie um die ganzheitliche Trauerbegleitung der Eltern und Geschwisterkinder.
Rund 1,6 Millionen Euro benötigt das Kinderhospiz Bärenherz im Jahr. Die kontinuierliche Finanzierung der Einrichtung setzt sich zu ungefähr einem Drittel aus Leistungen von Kranken- und Pflegekassen und zu zwei Dritteln aus Spendengeldern zusammen. Ohne die Hilfe der Bärenherz Stiftung müsste die Einrichtung schließen.
„Wir können den Tod nicht aus unserem Leben löschen und auch nicht den Tod von Kindern. Wir können aber in der schwierigsten Lebenssituation einer Familie eine Herberge anbieten, die Verständnis, Nähe, Hilfe und Empathie anbietet – für die ganze Familie und ohne Unterscheidung der sozialen oder kulturellen Herkunft", erzählt Claudia Langanki, Leiterin des Kinderhospizes Bärenherz und weiß dabei, wie besonders das Bärenherz in Wiesbaden ist. Anders als viele erwarten, steht hier das Leben im Mittelpunkt, nicht der Tod. „Wir leben gemeinsam, wir lachen, wir haben Spaß miteinander. Wir sind traurig, wir weinen und wir trösten uns. Leben und Tod sind untrennbar und finden bei uns eine Heimat. Niemand ist allein, rund um die Uhr gibt es Ansprechpartner, liebevolle Pflege und das Gefühl, verstanden zu werden. Wir schaffen eine relative Normalität ohne Zeitdruck, ohne weiße Kittel, ohne straffe Planung. Die Bedürfnisse der Kinder und Familien sind das Wichtigste." Auch nach dem Tod des Kindes betreut Langanki mit ihrem Team die Familien weiter, wenn dies gewünscht wird. „Wenn ein Kind morgens zu uns kommt und abends stirbt, hat es einen Tag bei uns gelebt", fasst sie zusammen, was den Alltag im Kinderhospiz Bärenherz prägt.
Weitere Infos zum Kinderhospiz Bärenherz unter: www.baerenherz.de