"4YourEyesOnly" von Esther Rölz ist ein Stück über Freundschaft, Vertrauen, Wut, Verzweiflung, Angst - und die schonungslose Auswirkung von Cybermobbing.
Als Digitales Natives, organisieren die drei Teenager ihren Alltag komplett über die sozialen Netzwerke. Anouk, ein 15-jähriges Mädchen und ihre gleichaltrigen Klassenkameraden Sven und Kian. Kian, der Coole, ist in Anouk, das überall beliebte Mädchen von nebenan, verliebt. Ebenfalls verliebt in sie ist Sven, der Außenseiter, der den Großteil seiner Freizeit vor dem Computer mit dem Egoshooter verbringt. Sven ist regelmäßig Zielscheibe von Mobbingattacken, die unter dem Anführer Kian auf ihn verübt, per Handy als Film festgehalten und anschließend im Internet veröffentlicht werden. Nur Anouk ist anders, merkt Sven, sie grüßt ihn freundlich und behandelt ihn nicht so wie die anderen. Zaghaft versucht Sven, sich seinem Schwarm anzunähern.
Doch im Internet ist nicht alles so, wie es zunächst scheint: Spätestens als Sven aufgrund eines erneuten Postings davon ausgeht, dass Anouk doch mit im Boot der Mobber sitzt, macht er es sich zur Aufgabe, Anouk von jetzt an das Leben zur Hölle zu machen und lockt sie auf eine falsche, gefährliche Fährte...
Die Computerwelt und das "real life" vermischen sich bedenklich, die Bedrohung ist durch die vermeintliche Anonymität des Netzes ungreifbar und in einer digitalen Welt scheinen die Gerüchte stärker als die Wahrheit. Aus dem bösartigen "Spaß" ist längst bitterer Ernst geworden und führt die drei Jugendlichen in eine brutale und ausweglose Spirale ...
Vielschichtig beleuchtet das Stück die persönlichen Vorgänge der drei Jugendlichen. Wie verhalten Sie sich im direkten Umgang miteinander und wie reagieren sie auf Angriffe aus dem Netz? Was passiert, wenn man mit seinen Ängsten plötzlich alleine im Zimmer ist, nur der PC scheint da zu sein, ist Ansprechpartner und Bedrohung gleichermaßen. Das Stück zeigt schonungslos, wie viel Macht die Meinungen im Netz auf einen Menschen haben. Und wem glauben wir mehr: den eigenen Erfahrungen oder dem Worldwideweb?
Die digitalen Medien sind Mittel und Wegbereiter für das vorantreiben des Cybermobbing, allerdings stehen sie nicht im Mittelpunkt der Inszenierung. Das Hauptaugenmerk, liegt bei der persönlichen Entwicklung der Figuren.
Textquelle und weitere Informationen: http://www.theaterskyline.de/st%C3%BCcke/fotos-5/4yeo/
