Wenn das Thermometer im Rhein-Main-Gebiet wieder über 30 °C klettert, brauchen Kinder besonderen Schutz: Ihr kleiner Körper reguliert Wärme langsamer, sie dehydrieren schneller und riskieren Überhitzung. Die folgenden Tipps helfen, die heißen Tage sicher zu genießen.
1. Viel trinken anbieten
Kleinkinder vergessen oft das Durstgefühl. Bieten Sie alle 30–45 Minuten Wasser oder ungesüßten Tee an; Still-Babys sollten bei Hitze häufiger angelegt werden. Praktisch: eine bunte Trinkflasche, die stündlich aufgefüllt wird.
2. Leichte, helle Kleidung
Lockere Baumwolle oder Leinen lässt Luft zirkulieren und reflektiert Sonnenstrahlen. Ein breitkrempiger Hut und UV-Schutzkleidung (UPF 50+) schützen zusätzlich die empfindliche Kinderhaut.
3. Sonnenschutz clever planen
Zwischen 11 und 17 Uhr ist die UV-Belastung am höchsten. Verlegen Sie Bewegung nach draußen in die Morgen- oder Abendstunden und suchen Sie schattige Plätze. Auf unbedeckte Haut großzügig wasserfeste Sonnencreme (LSF 50) auftragen und alle zwei Stunden nachcremen.
4. Kinderwagen & Auto: keine Hitzefallen
Decken Sie den Kinderwagen niemals mit einem Tuch ab – die Temperatur darin steigt dann rasch auf über 40 °C. Nutzen Sie stattdessen luftige Sonnenschirme oder Netze und kontrollieren Sie mit der Hand die Innenhitze. Ein Kind allein im geparkten Auto zu lassen, ist lebensgefährlich; schon nach wenigen Minuten können kritische Temperaturen entstehen.
5. Wohnräume kühl halten
In den frühen Morgenstunden stoßlüften, tagsüber Rollläden oder Vorhänge schließen und möglichst auf Elektrogeräte verzichten, die Wärme abgeben. Ein Standventilator darf laufen, sollte aber nicht direkt auf das Kind gerichtet sein.
6. Schlafen trotz Tropennacht
Eine lauwarme Dusche vor dem Zubettgehen, ein dünnes Baumwolllaken statt einer Decke und ein mit Wasser gefüllter, handwarmer (!) Wärmflaschenbeutel können das Einschlafen erleichtern.
7. Kühles & buntes Essen
Wasserreiche Snacks wie Melone, Erdbeeren oder Gurken liefern Flüssigkeit und Mineralien. Selbstgemachtes Eis aus püriertem Obst ist eine willkommene, zuckerarme Erfrischung.
8. Warnzeichen kennen
Blasse oder tiefrote Haut, Kopfschmerzen, Übelkeit, schnelle Atmung oder ungewöhnliche Müdigkeit sind Alarmsignale. Bringen Sie Ihr Kind sofort in den Schatten, kühlen Sie es mit feuchten Tüchern und suchen Sie ärztliche Hilfe, falls sich der Zustand nicht rasch bessert.
9. Wetter-Apps nutzen
Die kostenlose DWD-WarnWetter-App oder „Hessenwarn“ informieren frühzeitig über amtliche Hitzewarnungen – ideal, um Ausflüge spontan anzupassen und kühle Alternativen zu wählen.
Mit ein wenig Planung und Aufmerksamkeit bleiben Kinder selbst an Hochsommertagen gut gelaunt und gesund – und die Familie kann die sonnige Jahreszeit unbeschwert genießen.