LUCAS - Internationales Festival für junge Filmfans 2016

Bei LUCAS – Internationales Festival für junge Filmfans (18. bis 25. September 2016) ist zur 39. Ausgabe in diesem Jahr vieles neu. Das älteste an das junge Publikum gerichtete Filmfestival Deutschlands, seit 1974 veranstaltet vom Deutschen Filminstitut, Frankfurt am Main, wendet sich mit neuem Namen an die wesentlich breitere Zielgruppe von vier Jahren bis 18plus. In drei Altersgruppen (4+, 8+ und 13+) bietet LUCAS ein abgestimmtes Filmprogramm.

Es gibt vier Wettbewerbe: In den Altersgruppen 8+ und 13+ wird jeweils ein Langfilmpreis sowie ein Preis für den besten Kurz- oder mittellangen Film vergeben. Partizipation, schon immer eine Stärke des Festivals wird unter dem Motto „Mitmischen!“ ausgebaut. So sind Kinder und Jugendliche nicht nur wie bisher an allen Jurys beteiligt, sie gestalten das Festival mit und machen es sich so zu eigen, etwa bei der Auswahl der Filme und der Vorbereitung der Filmgespräche.

©Sabine Imhof. Quelle: DIF (Deutsches Filminstitut)

Für Claudia Dillmann, Direktorin des Deutschen Filminstituts, verfolgt das LUCAS Filmfestival besondere Ziele: „Wir verstehen es als unseren Auftrag, Menschen jeden Alters dazu zu verführen, Film ganz unmittelbar zu erleben – auch und gerade die Jüngeren. Bewegte Bilder fangen uns heute an jeder Straßenecke, auf dem U-Bahnsteig und dem eigenen Smartphone ein. Wir halten es für essenziell, Kindern so früh wie möglich Instrumente an die Hand zu geben, die ihnen helfen, Film als Medium und Kunstform zu verstehen und damit umzugehen. Dass Film genuin ins Kino gehört und dort seine ganze Magie entfaltet – das zu vermitteln, ist eines unserer Hauptanliegen. LUCAS, das älteste Filmfestival für junge Menschen in Deutschland, spielt da eine ganz zentrale Rolle.“

Das gesamte Spektrum der Filmgeschichte bestimmt das qualitativ anspruchsvolle Langfilm-Programm. Damit setzen sich Christine Kopf, zu deren Abteilung Filmbildung und -vermittlung das Festival jetzt gehört, und die Künstlerische Leiterin Cathy de Haan ganz bewusst ab vom Premierenfokus anderer Festivals: „Wir wollen Kinder und Jugendliche mit unserer Begeisterung für das Kino anstecken“, betonen beide.

„Deshalb werden wir Filme zeigen, bei denen wir davon überzeugt sind, dass sie Neugier und Leidenschaft bei der jungen Zielgruppe wecken.“ Das können Klassiker der Filmgeschichte sein und selbstverständlich auch solche Werke, die nicht explizit als Kinder- oder Jugendfilme gelabelt sind. „Wir glauben, dass sich die Heranwachsenden für die ganze Bandbreite des internationalen Kinos interessieren.“ Der Premierenstatus ist daher keine Voraussetzung mehr für die Teilnahme am Festival: „Viele wunderbare internationale Filme finden keinen Verleih in Deutschland – das bedeutet, wer nicht die Berlinale oder andere Festivals besucht, bekommt diese Filme nie zu sehen, und das fänden wir schade“, so de Haan, die sich auf die internationale Vielfalt der 16 Langfilme im Wettbewerb freut, darunter etwa

RAUF (TR 2016, R: Bariş Kaya, Soner Caner) über einen neunjährigen Jungen, der im Bürgerkriegsgebiet im Nordosten der Türkei heranwächst. Der Film – gerade in die Vorauswahlliste zum Europäischen Filmpreis aufgenommen – wird zur Eröffnung (mit geladenen Gästen) am Sonntag, 18. September, gezeigt und am Montag, 19. September, um 11 Uhr im regulären Programm im CineStar Metropolis wiederholt.

Ebenfalls in die Vorauswahlliste zum Europäischen Filmpreis aufgenommen ist SPARROWS (Spatzen, IS/DK/KR 2015, R: Rúnar Rúnarsson), der die Geschichte des jungen Isländers Ari erzählt, der bei seinem alkoholkranken Vater aufwächst.

Weitere vielversprechende Wettbewerbsfilme sind etwa SAIRAT (Wild, IN 2016, R: Nagraj Manjule) über ein junges Paar, das sich aus den Zwängen des indischen Kastensystems befreien will oder die Coming-of-Age-Geschichte A PEINE J’OUVRE LES YEUX (Kaum öffne ich die Augen, BE/FR/TN/AE 2015, R: Leyla Bouzid) über eine junge tunesische Musikerin, die mit der Geheimpolizei in Konflikt gerät.

Den LUCAS-Kurzfilmwettbewerb gibt es jetzt erweitert zum „Wettbewerb für kurze und mittellange Filme“ mit insgesamt 26 Werken. Hier gibt es viel zu entdecken, etwa KONIGSDAG (Königstag, NL 2015, R: Steven Wouterlood), in dem Kelvin und Younes, zwei Jungen, die sich zunächst nicht viel zu sagen haben, die Musik als verbindendes Element entdecken. Im Film SLUSH ICE (Wassereis, DK 2016, R: Sören Grinderslev Hansen) geht es um Fußball und in WATER BABY (IN 2016, R. Pia Shah) zeigt die Regisseurin, wie der schüchterne Melvin seine Angst vor Wasser überwindet.


Kinderreporterin Lia hat Festivalmanagerin Gesine Götting für Euch interviewt:

Ihr möchtet gerne dabei sein?

Kinderreporterin Lia war auf dem Festival4Family 2016 für Euch unterwegs - und unter anderem im LUCAS Kinderkino zu Besuch. Hier traf sie auf Gesine Götting, die das LUCAS - Internationales Festival für junge Filmfans vom 18.9. bis 25.9. in Frankfurt organisiert.

Alle Infos zu LUCAS - Internationales Festival für junge Filmfans findet Ihr unter:
http://lucas-filmfestival.de/ oder bei Facebook unter https://www.facebook.com/InternationalesKinderfilmfestivalLUCAS/