23.02.2017 - 10:42 Uhr | Familie
Mit der Verfilmung der beliebten Hörspiel-Reihe "Bibi & Tina" hat Regisseur Detlev Buck etwas ganz Ungewöhnliches geschafft: mit jedem Teil wurde die Reihe erfolgreicher. Konnte Teil 1 immerhin schon 1,1 Millionen Kinobesucher begeistern, lockte die Fortsetzung schon 1,2 Millionen "Bibi & Tina"-Fans in die Lichtspielhäuser. Und bei Teil 3 waren es sogar über 2 Millionen Besucher. Aber auch die Heimkinoauswertung, sowie der Verkauf von Soundtracks und Film-Hörspielen waren bislang extrem erfolgreich. Da könnte man eigentlich davon ausgehen, dass eine solche Erfolgsgeschichte endlos fortgesetzt wird. Doch langsam werden Lina Larissa Strahl und Lisa-Marie Koroll und damit auch ihre Filmfiguren Bibi und Tina erwachsen. Und so geht eine der erfolgreichsten Kinderfilmreihen Deutschlands mit "Bibi & Tina: Tohuwabohu Total" zu Ende.
Für das Finale hat sich Detlev Buck viel vorgenommen. Noch immer ist das Ganze ein Kinderfilm und eine Komödie mit viel Musik. Aber der Regisseur hat auch versucht, aktuell wichtige Themen wie Flucht aus Kriegsgebieten, Zwangsehen oder auch die Machenschaften eines gewissen Immobilien-Moguls, der nun US-Präsident ist, in die bunte Geschichte einzubauen. Wenn Bibi und Tina auf das junge Mädchen Adea aus Albanien trifft. Die ist auf der Flucht vor ihrer Familie, die sie mit einem älteren Mann zwangsverheiraten möchte. Zusammen mit den syrischen Brüdern Sinan und Karim fliehen die Mädchen nach Schloss Falkenstein, das gerade von dem zwielichtigen Dirk Trumpf renoviert wird. Doch als Tina plötzlich verschwindet, wird Adea klar, dass sie ihrem Schicksal wohl nicht entfliehen kann, ohne dass sie damit andere in Gefahr bringt…
Es ist Buck und seiner Drehbuchautorin hoch anzurechnen, dass sie versuchen, Kindern auf spielerische und durchaus auch humorvolle Art wichtige Themen wie die Selbstbestimmung der Frau oder Mitmenschlichkeit gegenüber Geflüchteten näher zu bringen. Die Umsetzung ist – zumindest aus Sicht eines Erwachsenen – allerdings sehr platt und erschreckend eindimensional. Bei der Zielgruppe dagegen kommt das extrem gut an. Die bei der Pressevorführung anwesenden Kinder jedenfalls waren schwer begeistert. Sie fanden den Film gleichzeitig lustig und spannend und konnten von den Gesangseinlagen gar nicht genug bekommen. Und auch jedes Mal, wenn Bibi mit ihrem "Hex! Hex!" ein wenig Magie in die Geschichte bringt, war die Freude bei den Kindern groß.
"Bibi & Tina: Tohuwabohu Total" ist daher ganz auf seine Zielgruppe zugeschnitten. Wer nicht dazu gehört, wird dem Film nur wenig abgewinnen können. Wer aber Bibi, Tina und ihre Freunde liebt, der wird auch von diesem letzten Film wieder begeistert sein.
Wenn Ihr noch mehr über den Film erfahren wollt, dann besucht einfach die Bibi&Tina-Seite unter: https://www.bibiundtina.de/
Artikel: S.Betzold