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Frankfurt: Kinder schaukeln jetzt an neuen inklusiven Spielgeräten im Solmspark

10.10.2025 - 08:39 Uhr | Kultur & Freizeit
von Patricia Mueller

Der neu gestaltete Spielplatz im Solmspark in Rödelheim wurde am Mittwoch, 8. Oktober, in Frankfurt am Main feierlich eröffnet. Zahlreiche Kinder nahmen das neue Gelände sofort begeistert in Besitz: Sie schaukelten, kletterten, balancierten, buddelten und erkundeten die vielfältigen Spielmöglichkeiten auf eigene Faust.

Auf einer Fläche von rund 1000 Quadratmetern bietet der neue Spielplatz vielfältige Spielmöglichkeiten. Neben einem Kleinkinderbereich mit Sandspielfläche gibt es ein Sandspielgerät mit Kleinkinderrutsche und Sandbaustelle, verschiedene Schaukeln, eine Stehwippe sowie eine Balancier- und Kletteranlage. Auch an die erwachsenen Besucherinnen und Besucher wurde gedacht: Neue Sitzmöglichkeiten fördern den Austausch und machen den Spielplatz zu einem Treffpunkt für Familien und Nachbarn. Die landschafts- und denkmalgeschützte Anlage ist Teil des Frankfurter GrünGürtels und verbindet Erholung, Naturerlebnis und Begegnung.

„Im Solmspark genießen Kinder und Jugendliche nun großzügigen Schatten unter alten Bäumen – und können nach Herzenslust schaukeln, klettern, balancieren oder buddeln. Bei der Neugestaltung haben sie aktiv mitgewirkt, und ihre Ideen wurden mit den Vorgaben für eine sichere und nachhaltige Gestaltung verbunden. Gleichzeitig orientiert sich der Spielplatz an der UN-Inklusionsmatrix: Er ist offen und nutzbar für alle, unabhängig von den individuellen Fähigkeiten, sodass jede und jeder sein persönliches Spielen entdecken kann“, erläuterte Tina Zapf-Rodríguez, Dezernentin für Klima, Umwelt und Frauen.

Die Inklusionsmatrix der Vereinten Nationen ist ein wichtiges Planungs- und Entwicklungstool, das im vergangenen Jahr unter der sogenannten DIN/TS 18034-2 als Bewertungsschema für inklusive Spielräume veröffentlicht wurde. Sie legt Kriterien für barrierefreie und inklusive Gestaltung fest und ist in Deutschland als Norm verbindlich. Lange Zeit galt auf Spielplätzen die Denkweise, für jede Behinderung spezielle Angebote schaffen zu müssen – beispielsweise rollstuhlgerechte Spielgeräte. Mit der neuen Matrix erfolgt ein Perspektivwechsel: Der Fokus liegt nicht mehr auf der Art der Behinderung, sondern auf den Fähigkeiten der Nutzerinnen und Nutzer. Ein vielfältiges Spielangebot soll sicherstellen, dass jedes Kind etwas Passendes findet – ohne dass alle alles können müssen.

Das Grünflächenamt der Stadt Frankfurt am Main wendet die Inklusionsmatrix inzwischen bei allen neuen Spielplatzplanungen an. Auch die Beteiligung von Kindern an Neuplanungen und umfassenden Erneuerungen ist seit Jahren fester Bestandteil der Arbeit und steht im Einklang mit der UN-Kinderrechtskonvention.

Die Bauarbeiten im Solmspark dauerten von März bis Ende September. Die Kosten für Planung und Bau belaufen sich auf rund 420.000 Euro. Finanziert wurde das Projekt über das Programm „Neubau und Wiederherstellung von Spielanlagen“ des Grünflächenamtes.

Mit der Neugestaltung des Spielplatzes ist in Rödelheim ein moderner, nachhaltiger und inklusiver Ort für Spiel, Begegnung und gemeinsames Erleben entstanden – ein Beispiel dafür, wie Stadtentwicklung und Kinderrechte Hand in Hand gehen können.

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