16.12.2025 - 12:41 Uhr
| Kultur & Freizeit
von Marie Huber
In Mainz soll die Anna Seghers Bücherei an den Gutenbergplatz ziehen. Dort soll im neuen Kulturhaus an der Fuststraße 2 eine moderne Mediathek entstehen. Am Abend des 15. Dezember haben die zuständigen Fachausschüsse und der Ortsbeirat Altstadt die Projektvorlage empfohlen. Die endgültige Entscheidung trifft der Stadtrat am Mittwoch, 17. Dezember.
Geplant ist ein Angebot, das über die klassische Ausleihe hinausgeht. In der neuen Mediathek sollen eine Kinder und Jugend Mediathek, gemütliche Leseecken und moderne Arbeitsplätze entstehen. Dazu kommen ein Saal für Lesungen und Workshops sowie ein Maker Space für digitale und interaktive Formate. Auch Online Lesungen und das Streaming von Kulturveranstaltungen sind vorgesehen. Die Bibliothek wird Teil eines Kulturhauses, in das auch das Staatsorchester Mainz mit Konzert und Probensaal einziehen soll. Die Stadt setzt damit auf einen zentralen Ort für Medienbildung, Lernen und Begegnung, mitten in der Innenstadt.
Für uns Familien bedeutet das vor allem mehr Platz und bessere Aufenthaltsqualität. Laut Vorlage wächst die Publikumsfläche gegenüber dem bisherigen Standort an den Bonifatiustürmen um 60 Prozent, rund 1000 Quadratmeter. Zusätzlich soll die Verwaltung der Bücherei samt Werk und Lagerräumen im neuen Haus untergebracht werden. Das soll Abläufe vereinfachen und die Arbeitsbedingungen verbessern. Die Stadt verweist außerdem auf niedrigere Betriebskosten durch einen besseren energetischen Standard des Neubaus.
Der jetzige Standort der Zentralbibliothek besteht seit 1980. Dort liegen rund 120.000 gedruckte und audiovisuelle Medien auf etwa 1600 Quadratmetern. Der Bedarf hat sich in den letzten Jahren verändert, vor allem bei Flächen und Angeboten für Kinder. Mit dem Gutenbergplatz bekommt die Bücherei mehr Sichtbarkeit und soll als offener Treffpunkt für alle Generationen funktionieren.
Finanziell geht es in der aktuellen Phase um die Anmeldung als förderfähiges Infrastrukturvorhaben beim Land Rheinland Pfalz und um die Vorbereitung des Haushalts. Die Ausschüsse empfehlen für 2026 Verpflichtungsermächtigungen über 24,9 Millionen Euro für den Flächenerwerb am Gutenbergplatz sowie 3,0 Millionen Euro für Inventar. Der Projektentwickler bietet der Stadt an, Teile des Erbbaurechts am Gebäude zu erwerben. Für zusätzliche Büroflächen sollen weitere Einheiten im Haus genutzt werden. Die Mittel würden nach der Planung voraussichtlich 2027 haushaltswirksam. Im nächsten Jahr sollen weitere Beschlüsse mit finalen Zahlen folgen.
