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So ticken die Tiere des Weihnachtsmanns

02.12.2022 - 10:10 Uhr | Familie

„Rudolph, the Red-Nosed Reindeer, had a very shiny nose” – Rudolph und seine Artgenossen sind Sinnbild für die Weihnachtszeit. Kein Wunder, schließlich ziehen sie den Weihnachtsmann persönlich auf dem Schlitten durch die Luft – zumindest, wenn man einer berühmten Weihnachtsgeschichte Glauben schenkt. So oder so, Rentiere begeistern vor allem in der Vorweihnachtszeit Menschen auf der ganzen Welt. Ari Körkkö ist seit fast 20 Jahren Betreiber einer Rentierfarm im offiziellen Weihnachtsmanndorf, in Rovaniemi im finnischen Lappland. Der beste Ansprechpartner also, wenn es darum geht, mehr über die sympathischen Vierbeiner zu erfahren. 

Herr Körkkö, wie wird man eigentlich Rentierfarmer? 

Ari Körkkö: Früher konnte man in Finnland nur Rentierzüchter werden, wenn man die Ohrmarke, also die amtliche Kennzeichnung und Registrierung der Rentiere, von jemandem geerbt hat, beispielsweise von den Eltern oder Großeltern, so wie in meinem Falle. Heutzutage kann jeder eine Marke von Rentierbesitzern abkaufen, da viele von ihnen immer älter werden und keine Kinder haben, die ihre Arbeit weiterführen möchten. 

Was ist das Besondere an einem Rentier?

Ari Körkkö: Das ist eine sehr schwierige Frage, so ziemlich alles würde ich sagen. Sie haben eine beruhigende Wirkung auf Menschen, sogar Kinder sind sehr ruhig in der Umgebung der Tiere. Aber ist ja auch nicht verwunderlich, Rentiere sind ja schließlich auch die Tiere des Weihnachtsmanns.

Was ist das Besondere am Rentierschlittenfahren? Und worin liegt der Unterschied zwischen Rentierschlittenfahren und einer romantischen Kutschfahrt beispielsweise? 

Ari Körkkö: Ich habe schon beides gemacht, aus einem bestimmten Grund fühle ich mich bei einer Rentierschlittenfahrt mehr mit der Natur verbunden als bei einer Kutschfahrt. Der klackende Sound von Rentierhufen beim Traben in Verbindung mit dem Knirschen des Schnees unterm Schlitten ist so ziemlich das Schönste, was ich mir vorstellen kann. Eine Rentierschlittenfahrt ist extrem entspannend und ruhig. Es ist ein bisschen, als würde man in einer Schaukel, die sich kaum bewegt, sitzen. Ein Kunde meinte einmal, dass er sich fühle als wäre er wieder im Mutterleib. Während unserer drei Kilometer langen Tour schlafen auch tatsächlich viele Kinder ein, weil sie so relaxt sind. 

Weltweit ist sicher Rudolph das beliebteste Rentier. Haben Sie eigentlich auch ein Lieblingstier? Falls ja, wie heißt es und warum ist es Ihr Lieblingstier?

Ari Körkkö: Mein Liebling heißt Mara. Er ist 11 Jahre alt, im Sommer ist er dunkelbraun mit weißem Bauch und im Winter graubraun. Ich liebe ihn, da er ein besonders verlässlicher Hansdampf in allen Gassen ist. Im Winter arbeiten Rentiere in Duos, es gibt ein Leittier und einen Mitläufer. Einige sind lediglich in der Lage, vorne zu gehen, einige können nur in zweiter Reihe gehen. Rentiere wie Mara können beides und darüber hinaus auch noch ganz alleine einen Schlitten ziehen. Rentiere sind Lasttiere und fühlen sich in der Regel alleine nicht sicher, Mara macht das aber nichts aus, er weiß, dass er bei uns sicher ist. 

Was ist das Besondere an Ihrer Beziehung zu den Tieren und wie kommunizieren Sie? 

Ari Körkkö: Schwer zu sagen, ich liebe sie einfach. Je länger ich das Privileg habe, mit diesen wunderbaren Tieren zusammenzuarbeiten, desto enger wird meine Bindung zu ihnen. Und je mehr ich von ihnen lerne, desto mehr möchte ich wiederum über sie lernen. Indem ich mit ihnen spreche, durch Körpersprache und den gezielten Einsatz meiner Stimmlage. 

Wie schnell sind Rentiere? Welche Geschwindigkeit herrscht während einer Rentierschlittenfahrt? 

Ari Körkkö: Ihre Höchstgeschwindigkeit, wenn sie sich frei bewegen, beträgt 60 km/h. Wenn sie den Schlitten hinter sich herziehen, brauchen sie für einen Kilometer ca. 10-15 Minuten, 400 Meter dauern 5-10 Minuten. 

Herr Körkkö, vielen Dank für das Gespräch.

Mehr Infos auf: www.mydays.de

Foto: Pixabay

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