25.09.2025 - 16:45 Uhr
| Gesellschaft
von Patricia Mueller
Mit dem neuen Schuljahr starten viele Kinder in eine neue Klasse – und gründen direkt eine Chatgruppe bei WhatsApp oder ähnlichen Diensten. Dort wird über Hausaufgaben gesprochen oder darüber, wer wann frei hat. Doch leider kommt es in solchen Klassenchats auch immer wieder zu Problemen: Beleidigungen, Streit oder sogar Mobbing.
Die Initiative „SCHAU HIN! Was Dein Kind mit Medien macht.“ warnt: Viele Kinder wissen gar nicht, wie sie sich in einem Chat gut verhalten sollen. Deshalb ist es wichtig, gleich zu Beginn des Schuljahres klare Regeln für den Klassenchat zu vereinbaren.
Was Eltern tun können
Mediencoach Iren Schulz empfiehlt, das Thema beim ersten Elternabend anzusprechen. So können sich Eltern austauschen: Wie gehen andere Familien damit um? Welche Erfahrungen gibt es?
Wenn Kinder eine neue Chatgruppe gründen, können Eltern helfen, faire und einfache Regeln aufzustellen. Zum Beispiel: keine Beleidigungen, keine Fotos ohne Zustimmung und niemand wird ausgeschlossen.
Kinder brauchen Vertrauen – keine ständige Kontrolle
Wichtig ist, dass Kinder selbst Verantwortung übernehmen. Wenn Eltern ständig mitlesen oder eingreifen, kann das Kinder eher hemmen, selbst zu handeln. Statt Kontrolle braucht es Vertrauen und gute Gespräche zu Hause.
Ein Klassenchat kann eine tolle Sache sein, wenn Respekt und Freundlichkeit die Grundlage bilden. Dann entsteht Gemeinschaft und gegenseitige Unterstützung.
Was ist Cybermobbing – und wie schützt ihr euer Kind?
Viele Kinder wissen nicht, dass beleidigende Nachrichten, Fotos oder Videos andere verletzen können. Was als Spaß gemeint war, kann ernsthafte Folgen haben. Auch wenn etwas online passiert – die Auswirkungen sind real.
Darum sollten Eltern offen mit ihren Kindern sprechen:
Was darf ich posten?
Wie gehe ich mit Bildern anderer um?
Wie helfe ich, wenn jemand gemobbt wird?
Keine Bilder ohne Erlaubnis verschicken und gut überlegen, ob man etwas wirklich teilen möchte. Einmal verschickt, lässt sich nicht alles zurückholen.
Wo Familien Hilfe finden
Wenn es doch mal Probleme gibt, sind Kinder und Eltern nicht allein. Es gibt Anlaufstellen für Rat und Unterstützung:
Nummer gegen Kummer – anonyme Beratung für Kinder, Jugendliche und Eltern
klicksafe.de – Informationen und Materialien zu Cybermobbing
schau-hin.info – Tipps für Eltern im Umgang mit Medien
Tipp: Sucht gemeinsam mit eurem Kind nach einem guten Weg für die Nutzung von Klassenchats. Mit klaren Regeln, gegenseitigem Respekt und ehrlichem Austausch wird der Chat zu einem sicheren Ort für alle.