Nachwuchs bei den Kleinen Ameisenbären

14.01.2022 | 11:19 Uhr

Es gibt wieder schöne Nachrichten aus dem Frankfurter Zoo zu vermelden – und die kommen heute mit einer Extraportion Niedlichkeitsfaktor: Bereits vor einigen Wochen haben die Kleinen Ameisenbären im Grzimekhaus Nachwuchs bekommen. Für das Zoo-Publikum war davon bislang noch nichts zu sehen, doch jetzt kann das Jungtier – Huckepack auf dem Rücken seiner Mutter – immer häufiger in der Anlage beobachtet werden.

„Das Grzimekhaus im Frankfurter Zoo ist trotz seines Alters – das Haus wurde 1978 erbaut – etwas Besonderes, vor allem dank der großen Abteilung für nachtaktive Tiere. Aber auch die Tagabteilung beherbergt zahlreiche seltene und sehr interessante Arten. Hier befindet sich auch das Gehege der Kleinen Ameisenbären, über deren erfolgreiche Zucht ich mich sehr freue“, sagt Kultur- und Wissenschaftsdezernentin Ina Hartwig.

„Bei dem kleinen Tamandua, wie die Ameisenbärenart auch genannt wird, handelt es sich um ein Weibchen“, sagt Zookurator Johannes Köhler. „Es wiegt aktuell etwa 700 Gramm und nimmt ordentlich zu. Noch liegt das Jungtier entweder versteckt in seiner Box oder wird von Mutter Pepita auf dem Rücken durch das Gehege getragen. Hierbei kann man gut beobachten, wie die arttypische schwarz-weiße Fellfarbe von Mutter und Kind ineinander übergeht, sodass das Jungtier gut getarnt ist“, erklärt Köhler.

Für die neun Jahre alte Pepita ist es schon das dritte Jungtier. Vater ist der ebenfalls neun Jahre alte Yoda, der nicht mit den beiden zusammen ist, denn Tamanduas leben einzelgängerisch. Yoda wird nur zur Paarung zum Weibchen gelassen, das die Jungtieraufzucht dann alleine übernimmt. Der niedliche Nachwuchs wird noch länger auf Mamas Rücken zu sehen sein, denn Tamandua-Jungtiere reiten bis zu sechs Monate lang dort, bis es fast so groß wie diese ist. Danach bleibt es bis zur Geschlechtsreife noch etwa sechs weitere Monate bei ihr. Im Alter von etwa einem Jahr sondern sich die Jungtiere ab und beginnen ihre einzelgängerische Lebensweise.

Südliche Tamanduas (Tamandua tetradactyla) werden seit 1998 im Frankfurter Zoo erfolgreich gezüchtet. Sie sind in den Regenwäldern und Savannen Südamerikas beheimatet, unter anderem im Manú Nationalpark in Peru, in dem die Zoologische Gesellschaft Frankfurt einen Schwerpunkt ihrer globalen Naturschutzarbeit hat, die der Zoo mit Mitteln aus dem Naturschutz-Euro unterstützt. Scharfe Krallen, kraftvolle Vorderbeine und ein muskulöser, an der Spitze unbehaarter Wickelschwanz machen die Tiere zu geschickten Kletterern. Sie sind sowohl Boden- als auch Baumbewohner. Zu ihren Lieblingsspeisen zählen Ameisen und Termiten. Mit ihren kräftigen Krallen brechen Tamanduas Termitenhügel auf, die Insekten werden dann mit der extrem langen Zunge aufgenommen.

Tamanduas werden laut Roter Liste der Weltnaturschutz Union IUCN als nicht gefährdet (least concern) eingestuft, allerding bedrohen mehrere Faktoren wie die stetig intensivierte Land- und Forstwirtschaft, Jagd und Straßenbau ihren Lebensraum.

Alle Infos zu Eurem Zoobesuch findet Ihr unter: https://www.zoo-frankfurt.de

 

Foto: Zoo Frankfurt
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