SOS-Familientipps für konfliktreiche Zeiten

25.03.2020 | 12:05 Uhr

Den Kindern ist langweilig, die Eltern müssen von zu Hause aus arbeiten und die Nachrichtenflut schürt Ängste. Familien stehen in den kommenden Wochen vor extrem großen Herausforderungen. Nicht alle erleben die Corona-Zeit mit Garten, Balkon, voller Tiefkühltruhe, Netflix-Abo und allen digitalen Möglichkeiten. Viele Familien trifft die Entschleunigung als Vollbremsung mit voller Wucht.

Hier lest Ihr, wie Ihr die Herausforderung in dieser schwierigen Zeit meistert: 

Geteiltes Leid

Ja, die aktuelle Situation ist herausfordernd. Für Euch genauso wie für Euer Kind. Stellt Euch Euren eigenen Gefühlen und fragt Euch, was Ihr verändern möchtet. Die gleiche Frage stellt Ihr Eurem Nachwuchs. Vielleicht wollt Ihr auch ein Ritual einführen, um Euch nicht erst dann auszutauschen, wenn die Stimmung schon leidet. Besprecht zum Beispiel jeden Tag beim Abendessen kurz mit Euren Kindern, was an dem Tag schön war, was genervt hat oder ob sie etwas bekümmert. Seid offen für die Wünsche Eures Kindes und zeigt Verständnis. Vielleicht lässt sich ein Kompromiss finden und auch wenn es nicht für alles eine Lösung gibt, tut es gut, Gefühle zu teilen.

Eine Pause einlegen

Schafft zwischendurch bewusst Abstand - so gut es eben in dieser Situation geht. Das kann für jedes Familienmitglied anders aussehen. Ein paar Minuten am offenen Fenster tief durchatmen, mit der Lieblingsmusik im Ohr eine Viertelstunde tanzen oder mit einem guten Buch ins Bett zurückziehen - oft reichen schon kleine Pausen und ein bisschen Zeit für sich allein, um sich zu beruhigen und positivere Gedanken zu fassen.

Regeln brechen

Lasst in dieser Ausnahmesituation auch mal Fünfe gerade sein und schraubt Euren Anspruch runter, Haushalt, Heimschule, Homeoffice und Co perfekt machen zu müssen. Die ganze Familie muss sich derzeit einschränken. Zum Ausgleich darf es in manchen Bereichen ruhig etwas lockerer zugehen - zum Beispiel, wenn der Nachwuchs länger vor dem Fernseher sitzt als normal vereinbart oder Zähneputzen und Naschen in der falschen Reihenfolge ablaufen. Und wenn der Geschirrspüler mal nicht gleich am Abend eingeräumt wird und stattdessen Zeit für ein Familienspiel bleibt - gut so!

Aufeinander zugehen

Wenn Ihr einen konkreten Kritikpunkt habt, sprecht diesen offen und sachlich an. Frust in sich hineinzufressen vergrößert die Spannung und kann später einen unkontrollierten Ausbruch auslösen.

Richtig streiten

Sollte ein Streit losbrechen, versucht diesen konstruktiv zu führen. Hört den Kindern oder Jugendlichen zu, lasst sie ausreden und erklärt Eure Sicht der Dinge altersgerecht. Sagt klar, was Ihr Euch wünscht, anstatt Euer Kind mit Vorwürfen zu konfrontieren. So lernt der Nachwuchs, wie man auf Augenhöhe streitet, ohne den anderen zu verletzten.

Sind wir wieder gut?

Je wilder die Fetzen geflogen sind, desto wichtiger ist eine bewusste Versöhnung. Kinder und Jugendliche brauchen die Sicherheit, dass ein Streit keinen Beziehungsabbruch bedeutet. Geht auf Euren Nachwuchs zu, wenn sich die Gemüter beruhigt haben. Falls Euch noch etwas am Herzen liegt, besprecht es in Ruhe mit Eurem Kind. Warum habt Ihr Euch geärgert? Was macht Euch traurig? Was tut Euch leid? Entschuldigt Euch, falls im Streit harte Worte gefallen sind. Vielleicht auch mal mit einem kleinen Briefchen oder Bild. Danach tut es gut, gemeinsam etwas zu machen, das allen Spaß bringt - etwa das Lieblingsspiel Eures Kindes zu spielen oder sich bei einem lustigen Film auf der Couch zusammen zu kuscheln.

Foto: Pixabay
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