19.11.2025 - 16:59 Uhr
| Gesellschaft, Schulkind
von Patricia Mueller
Mehr Sicherheit, weniger Stress und deutlich entspanntere Schulwege: Frankfurt startet zum Herbst 2025 gleich fünf neue Schulstrassen und setzt damit ein starkes Zeichen für eigenständige Kindermobilität. Eltern kennen das morgendliche Chaos vor Schulen nur zu gut – jetzt schafft die Stadt Raum für Kinder und sorgt für mehr Überblick, Ruhe und gesunde Bewegung im Alltag. Wir zeigen dir, was hinter dem Konzept steckt, wo die neuen Schulstrassen entstehen und warum sie besonders für Familien in Frankfurt ein echter Gewinn sind.
Schulstrassen in Frankfurt – Was steckt dahinter?
Das Konzept ist einfach und wirkungsvoll:
Eine Stunde vor Unterrichtsbeginn wird die Strasse vor dem Schuleingang für motorisierten Verkehr gesperrt.
Das reduziert unübersichtliche Situationen, die durch Elterntaxis entstehen – und stärkt Kinder darin, den Schulweg selbstständig zurückzulegen.
Warum Schulstrassen wichtig sind
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Mehr Sicherheit: weniger Autos direkt vor der Schule, mehr Klarheit im Strassenraum.
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Gesunde Bewegung: Laufen, Tretroller, Fahrrad – Frankfurt fördert aktive Mobilität.
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Stressfreier Start: Kinder kommen wacher, konzentrierter und ruhiger im Unterricht an.
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Klimafreundlich: weniger Kurzstreckenverkehr bedeutet deutlich weniger Emissionen.
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Erfolgreiche Beispiele: Städte wie Wien oder London zeigen, wie stark das Konzept wirkt.
Infobox: Wusstest du schon?
In London spart eine einzige Schulstrasse bis zu 96.000 Autofahrten pro Jahr ein – ein enormer Beitrag zur Verkehrswende.
Die fünf neuen Schulstrassen in Frankfurt
Nach einer Auswertung von Verkehrssituation, Schulweg-Problempunkten und Engagement der Schulgemeinden wurden fünf Standorte ausgewählt:
Neue Schulstrassen ab November 2025
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Griesheim:
Berthold-Otto-Schule & Georg-August-Zinn-Schule (Eröffnung: 18. November) -
Sindlingen:
Meisterschule (Eröffnung: 21. November) -
Niederrad:
Friedrich-Fröbel-Schule (Eröffnung: 19. November) -
Bonames:
Steffi-Jones-Schule (Eröffnung: 17. November)
Zusätzlich richtet die Stadt neue Elternhaltestellen ein – sichere, alternative Hol- und Bringzonen in etwas größerer Entfernung.
Stimmen aus Politik und Schulen – Warum Frankfurt das Projekt braucht
Mobilitätsdezernent Wolfgang Siefert betont bei der Eröffnung in Griesheim, wie wichtig Schulstrassen im engen Stadtgefüge Frankfurts sind:
„Schulstrassen zeigen, wie lebenswert eine Strasse wird, wenn Kinder Vorrang haben.“
Bildungsdezernentin Sylvia Weber hebt gesundheitliche Vorteile hervor:
„Wer eigenständig läuft oder radelt, startet wacher und konzentrierter in den Tag.“
Auch die Schulleitungen begrüßen das Projekt:
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Carola Rasch-Hegelund, Berthold-Otto-Schule: sichere Wege für alle Kinder
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Dennis Kroeschell, Georg-August-Zinn-Schule: sichere Räume als Grundvoraussetzung für Bildung
So lief die Planung – Frankfurts Weg zur Schulstrasse
Das Projekt startete bereits im Januar 2025:
Projektphasen im Überblick
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Onlinebefragung an rund 180 Schulen
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75 Schulen beteiligten sich aktiv
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34 Schulen bewarben sich für ein Schulstrassenprojekt
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Detailanalysen zu Unfallräumen & Schulwegen
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Befragungen von Eltern und Kindern
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Werkstattgespräche mit Ortsbeiräten
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Erstellung individueller Schulstrassen- und Elternhaltestellenkonzepte
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Umsetzung & Begleitung durch Strassenverkehrsamt und Fachbüro bueffee
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Evaluation bis Ende 2026
Warum das auch für deine Familie wichtig ist
Schulstrassen entlasten nicht nur die direkte Schulgemeinde, sondern verbessern den gesamten Verkehr rund um Stadtteile wie Griesheim, Bonames, Niederrad oder Sindlingen. Für Eltern heißt das:
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Entspannterer Morgen
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Sicherere Querungen für jüngere Kinder
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Weniger Gedränge an engen Straßen
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Verbesserte Luftqualität vor Schulen
Tipp: Viele Schulen bieten inzwischen „Laufbusse“ und Fahrradgruppen an – eine super Möglichkeit, damit Kids sicher und in Gemeinschaft ankommen.
FAQ – Häufig gefragt
1. Was ist eine Schulstrasse?
Eine zeitlich begrenzte Strassensperrung vor Schulen, meist eine Stunde vor Unterrichtsbeginn, die Autos ausschließt und Kindern sicheren Raum bietet.
2. Darf ich als Elternteil trotzdem kurz halten?
Nein. Dafür gibt es extra eingerichtete Elternhaltestellen, die etwas weiter entfernt liegen.
3. Wer kontrolliert die Sperrung?
Geschulte Verkehrshelfer:innen – häufig aus der Schulgemeinschaft – bedienen Schranken und achten auf die Einhaltung.
4. Wie profitiert mein Kind?
Aktive Bewegung stärkt Konzentration, Selbstständigkeit und Verkehrskompetenz – ein Plus für Gesundheit und Entwicklung.
5. Wird es weitere Schulstrassen geben?
Ja. Die Stadt evaluiert das Projekt fortlaufend und plant perspektivisch zusätzliche Standorte.
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