04.09.2025 - 18:10 Uhr
| Gesellschaft
von Marie Huber
Die Bundesregierung hat eine Expertenkommission „Kinder- und Jugendschutz in der digitalen Welt“ berufen. Bundesbildungsministerin Karin Prien stellte die Kommission am 04.09.2025 gemeinsam mit den Co-Vorsitzenden Nadine Schön und Prof. Dr. Olaf Köller vor. Die Kommission nimmt im Herbst 2025 ihre Arbeit auf. Ihr Auftrag: eine Strategie mit konkreten Empfehlungen für Bund, Länder und Zivilgesellschaft, damit Kinder und Jugendliche online besser geschützt sind.
Im Mittelpunkt stehen klare Fragen, die viele Familien bewegen: Wie schaffen wir eine sichere digitale Umgebung? Welche gesundheitlichen Folgen kann hoher Medienkonsum haben? Und wie stärken wir Medienkompetenz – bei Kindern, Jugendlichen, Eltern und Fachkräften. Ziel ist es, dass ihr und eure Kinder euch im Netz gut orientieren könnt und dass Risiken wie Cybermobbing, Sucht oder problematische Inhalte wirksam begrenzt werden.
Die Kommission ist interdisziplinär besetzt: 16 Expertinnen und Experten sowie zwei Vorsitzende bringen Wissen aus Medizin, Pädagogik, Psychologie, Medienrecht und Digitalpolitik zusammen. Mit dabei sind unter anderem Prof. Dr. Yvonne Anders (Frühkindliche Bildung), Prof. Dr. Reinhard Berner (Kinder- und Jugendmedizin), Dr. Marc Jan Eumann (Kommission für Jugendmedienschutz), Prof. Dr. Jörg M. Fegert (Kinder- und Jugendpsychiatrie), Stefan Glaser (jugendschutz.net) und Sebastian Gutknecht (Bundeszentrale für Kinder- und Jugendmedienschutz). So entsteht ein breiter Blick auf Chancen und Risiken der digitalen Welt.
Wichtig ist auch die Zusammenarbeit aller Ebenen: Die Bundesländer werden über einen Länderbeirat eingebunden. Als Beobachter wirken die Unabhängige Bundesbeauftragte gegen sexuellen Missbrauch (UBSKM), der Sucht- und Drogenbeauftragte sowie der Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien mit. Über Beteiligungsformate fließen zudem Erfahrungen aus Zivilgesellschaft und Rundfunkkommission der Länder ein. Ein besonderes Signal: Jugendliche werden aktiv beteiligt, damit ihre Perspektive gehört wird.
Für euch als Familien bedeutet das: Mehr Orientierung, mehr Schutz, mehr Verständlichkeit. Die geplante Strategie soll praxisnahe Maßnahmen liefern – von wirksameren Schutzstandards über verständliche Regeln für Plattformen bis zu Angeboten, die Medienkompetenz im Alltag stärken. So können eure Kinder sicherer aufwachsen und gleichzeitig die Chancen der Digitalisierung nutzen.